Donnerstag, 27. Juni 2013

Jugendbeauftragter bleibt!


Für alle, die es gestern noch nicht mitbekommen haben: Der Jugendbeauftragte der Stadt Wiener Neustadt bleibt!

Etwa 70 Menschen sind zur Demo gekommen, haben lautstark gezeigt, was sie von der geforderten Abschaffung halten.








Unterschriftenübergabe:




Ein Video wird gerade geschnitten, das wird in den nächsten Tagen dann online sein.

Bericht im KURIER: Jugendarbeit im Kreuzfeuer

Eine Schar von 50 Demonstranten verschaffte sich mit Lautsprechern vor dem Rathaus lautstark Gehör.
Sie protestierten vor Beginn der gestrigen Gemeinderatssitzung gegen die Abschaffung des Jugendbeauftragten der Stadt und übergaben Bürgermeister Bernhard Müller eine Petition mit Hunderten Unterschriften. ÖVP, FPÖ, Liste Soziales Neustadt und Liste Haberler hatten im Vorfeld angekündigt, mit einer Resolution den umstrittenen Jugendbeauftragten absetzen zu wollen.

Und dann kam die Gemeinderatssitzung. Es wurde knapp zweienhalb Stunden diskutiert, hier kann man jede Wortmeldung nachlesen (die sind im Original von meinem Facebook-Profil kopiert, inklusive Typos):

jetzt gehts gleich los: der nächste punkt im gemeinderat behandelt den jugendbeauftragten!

zwickl hat jetzt den antrag eingebracht, argumentiert mit kostenersparnis sowie sinnlosigkeit des postens.

marie grüner erwidert, dass megafon durchaus erfolgreiche veranstaltungen bringt, jugendbeauftragter wichtig ist und abschaffung ein schlechtes signal an junge menschen wäre.

udo landbauer (fpö): wenn man einer einzelnen person geld in die hand drückt, wird nichts sinnvolles dabei rauskommen, unterstellt demonstranten eindeutig zuzuordnendes klientel sein - was er damit mein, braucht man wohl nicht extra zu erwähnen. unterstellt, gausch parteipolitisch zu agieren, fm4-beitrag initiiert zu haben sowie fm4 eine pparteilichkeit. und wünscht sich dann, dass jugendarbeit ernster genommen wird.

landbauer "jugendarbeit wird dermaßen ideologisiert, dass es grauslich ist!"

landbauer wünscht sich ausserdem, dass das eingesparte geld an vereine verteilt wird - nach dem gießkannenprinzip.

tanja windbüchler (grüne): "es spricht nicht, wirklich nichts, gegen den dienstposten des jugendbeauftragten, es gibt kein argument für seine abschaffung"

windbüchler: "jugendbeauftragter ist ansprechpartner sowie schnittstelle zwischen stadt und jugendlichen, vernetzt und lobbyiert für jugendliche"

windbüchler: "jugend ist nicht heterogen. es geht nicht um linkes publikum, es geht nicht um spezielle ausrichtungen einzelner lokalitäten" "wiener neustadt sollte endlich aufhören, über jugendliche in dieser form zu debattieren und sie einzubinden!"

müller: "ad landbauer: da sind ein wenig die masken gefallen, bin sehr froh, dass wir uns die jugend & bürger nicht aussuchen können, da würden mich gewisse tendenzen gruseln lassen". "ich habe das gefühl, die övp lässt sich von zorn und befindlichkeiten leiten"

müller: "niemand unterstellt ihnen, fr zwickl, dass die die jugendarbeit abschaffen wollen - aber es gibt kein schlechtes bild, wenn eine der jüngsten mandatare den jugendbeuaftragten abschaffen will. das sehen auch junge menschen so!" "die (jugendbeuaftragten) machen manchmal auch dinge, die wir nicht teilen, aber wir sollten nicht das signal aussenden, dass wir mit der abschaffung des jugendbeauftragten senden"

müller: "wir wollen die menschen, die großartige arbeit leisten, beibehalten." zwickl sendet signal aus, dass sich politik endgültig von jugendlichen entfernt hat.

stocker (övp): haben gewaltige finanzielle schieflage, stelle des jugendbeauftragten ist einsparungspotential. auch vor gausch hätte es jugendarbeit gegeben. das triebwerk gibts seit 15 jahren, und da hats keinen beauftragten dazu gebraucht. "werden uns darüber unterhalten müssen, diese position abzuschaffen"

stocker verteidigt zwickl, sei massiv beschimpft worden, demonstranten fordern "fäuste hoch", pro gausch gegen oasch sei persönlich gemünzt.

sluka-grabner ist überzeugt, dass andere jugendliche, die keine akkademiker sind, die arbeit von gausch machen können, noch dazu billiger. jugendbeauftragter ist keine schöpfende tätigkeit. video am samstag sei von megafon finanziert

sluka-grabner ärgert auch die renovierung des ungarviertler zentrums, das seinen unnötige ausgaben, das hätte alles eingespart können werden. abschaffung des jugendbeauftragten erspart der stadt und ihrer bürgern vieles

magistratsamtadirektor: "kdz-bericht sagt klar, dass jugendbeuaftragter wichtige arbeit liefert." "abschaffung bringe gar keine 70.000 euro. aus fachlichen und sachlichen vereichen ist eine schließung nicht zu begründen." von einer auflassung sei im kdz-bericht keine rede!

schnedlitz (fpö): "teilnehmer der demo sind alles sj oder junge generation der spö mitglieder" jugendbeauftragter hat debatte aufgebauscht. "95% der jugendlichen laufen nicht mit zerissenem tshirt herum, wollen wir einen sozialberater oder jugendbeauftragter". bringt neostadia-bude als beispiel für erfolgreiche jugendarbeit. (SIC!)

schnedlitz" hoffe das die debatte morgen wieder ein ende hat"

karas (jugendstadtrat, spö): "övp, fpö, sluka, haberler haben sich heute klar gegen die jugend ausgesprochen"


karas: berichte über parteilichkeit oder wahlempfehlungen von megafon sind eindeutig zurückzuweisen. ad randgruppen-sager von zwickl: jeder der sich ein bisschen it jugendarbeit beschäftigt, weiß, dass es keine homogene gruppe der "jugendlichen" gibt. "das ist fatal frau zwickl, das hätten sie nicht machen sollen!" "jugendliche wollen sich durch politische machtspiele nicht erfolgreiche arbeit vernebeln lassen" "wünsche mir, dass sie diese stellungnahme zurücknehmen"

haberler: "alles, was nicht aus dem linkslinken spektrum kommt, alles was nicht ganz ganz weit links angesiedelt ist, wurde die subvention abgedreht"

trofer (spö): "ich glaube, dass sie etwas schiefliegen. ich verstehe die situation nicht, in die sich die frau zwickl hineingebracht hat. der handlungs- und erklärungsbedarf liegt auf ihrer seite." "ideologische ausrichtung wurde ganz klar in diese debatte gebracht" ad sluka: "wenn sie nur halbwahrheiten kennen, dann äußern sie sich bitte nicht" ad övp: "erklären sie den jugendlichen, dass sie randgruppen sind"

dinhopl: "vereine, die ehrenamtlich arbeiten, bekommen nichts". will jugendorganisationen fördern. unterstellt, dass zwickl massiv beschimpft wurde "das ist eine diktion, die nicht unterstütz werden darf!"

weiter gehts. rosecker (spö): wenn man sich die soziologische zusammensetzung der veranstaltungen, der gäste anschaut, dann zeigt sich, dass da für jeden was dabei ist" "all diese veranstaltungen sind öffentlich zugänglich, jeder kann kommen"

gruber (övp): "gefördert werden sollen eigeninitiativen. denen soll das hauptaugenmerk der förderungen zugutekommen." "zwickl ist dauernd bei jugendlichen unterwegs, wird belästigt und beschimpft, absichtlich missverstanden und -interpretiert. werden uns zu verteidigen wissen" "zwickl ist dort, wo wirklich jugendliche sind". und dann zitiert er tocotronic: ich möchte teil einer jugendarbeit sein.

sluka-grabner nochmal: "vlt verstehe ich aufgrund meines alters nicht, ich hätte aber auch mit 18 keinen sinn darin gesehen, mich am hauptplatz zu setzen und mit lack auf pappe zu sprühen" (sie spricht damit auf unser video an) "es kann nicht sein, dass der jugendbeauftragte ein akkademiker sein muss, das ist eine übertreibung der kosten"

siedl (spö): "wir haben die zeichen der zeit erkannt, die art und weise wie wir auf jugendkulturelle arbeit reagieren war nicht mehr zeitgemäß" daher sei sie froh über den jugendbeauftragten. "es braucht personelle und finanzielle ressourcen, die eigeninitiative überhaupt erst möglich macht!" "wir füllen einen bereich, der lange zeit sich selbst überlassen wurde, wo sämtliche problematiken aufgebrochen und unkontrollierbar wurden"

machowitz (övp): war seit frühester jugend in vereinen, sport, kultur, handwer, auch als funktionär, was mich befremdet: es gibt in 1000 kommunen vereine, die beste jugendarbeit leisten - wo gibt es in den kleinen dörfern einen jugendbeauftragten? die erfüllen das alle ehrenamtlich" "gausch erledigt job, den andere ehrenamtlich machen können!"

grüner nochmal: "zum einem: bitte sie, jugendliche unabhängig ihres aussehens, ihrer musik einzuordnen - dann wäre ich nämlich die randgruppe der randgruppe" "gestern fand megafon diskursabend statt. spö, övp, grüne waren da, alle anderen nicht" "initiative, die proteste organisiert hat, hat weder mit gausch noch parteien zu tun, war nicht von megafon finanziert, war initiative von jugendlichen und nicht gesteuert" "was sich in den letzten jahren entwickelt hat, ist ein riesen schritt in die richtige richtung"

pammer (spö): "interessant, welche sichtweisen gr-mitglieder über jugendliche entwickeln" "övp muss akzeptieren, dass auf aussage von zwickl sich protest entwickelt" "stimmt nicht, dass es kein geld mehr für vereine gibt" "wir wissen vlt zu wenig, was megafon tut. junge menschen kommunizieren anders, wissen bescheid". weist auf megafon-tv hin. "wisst ihr, was mit der förrderung des landes zur jugendpartnergemeinde entsteht? was mit veranstaltungen entsteht? diskussion! und das ist gut so!" "dieser diskussion kann ich nur ein positives abgewinnen: die diskussion ermöglicht, megafon uns alten zu präsentieren, die jungen wissens nämlich eh schon"

bürgermeister müller beschwichtigt die diskussion, versucht emotionen aus der debatte herauszunehmen. "sie, frau zwickl, haben eine sehr kräftige art, auszuteilen, dass so so forsch voranschreiten, das muss auch mal gesagt werden". wer austeilt, muss auch einsstecken.

müller: "forderung der jugend, das uvz explizit für jugendliche zu eröffnen, das wurde umgesetzt"

müller: "natürlich hat es jugenarbeit gegeben, aber nicht in der qualität wie heute" "ich glaube nicht, dass das geht, weder bei frauen-, noch sozial- noch jugendpolitik, dass man vereinen geld gibt und sagt, macht das" "vereine können die arbeit der beauftragten nicht leisten. warum kommt den die jugend nach neustadt? weils ausserhalb fast nichts mehr gibt!" "wir sind der fokus, in kleinen gemeinden mags aufgrund der größe ehrenamtlich funktionieren, in neustadt ist das nicht machbar" "der antrag ist ausserdem nicht korrekt, der bezug auf das kdz ist inhaltlich falsch"

karas wieder: "viele, die hier sprechen, über megafon oder jugendarbeit, haben keine ahnung, was in wiener neustadt passiert:" und jetzt liest er den tätigkeitsbericht von megafon vor. es wird etwas dauern.

karas: "danke an megafon, danke an gausch & kummnig, danke an alle die sich hinter den jugendbeauftragten gestellt haben. ich werde ihn erhalten!"

stocker: "wir sind der meinung, dass das geld nicht in verwaltung, sondern direkt in bereits vorhandene initiativen zu fördern" "wir sind sehrwohl für die jugend, jugendarbeit hats vorher auch gegeben, jugendbeauftragten brauchen wir dafür nicht" "will noch anführen: wir reden von dingen, die wir nicht kennen - woher wollts ihr das wissen? ich setze voraus, dass jeder gemeinderat weiß, worüber er redet, das er sich mit dem thema auseinandersetzt"

stocker: "wäre ich jugendbeauftragter, würde ich mich nicht von den leuten (die gausch unterstützt haben, anm) unterstützen lassen." "fäuste hoch brauch ma ned!"

landbauer (fpö): "was mir wichtig ist, nochmals zu betonen: unsere ansicht, dass man von dieser art und weise der jugendarbeit wegkommen muss!"

hatvan (övp) "ich selbst mache radfahren, wanderungen, kleinkraftwerksführungen, bei uns in der fraktion passiert was für die jugend!"

schlusswort der diskussion von zwickl: "mir ist klar, dass es unangenehm ist, wenn man sich eingestehen muss, dass das projekt jugendbeauftragter gescheitert ist" "unterschriftenliste wurde von jg nö rekrutiert, in ganz europa wurde rekrutiert!"

zwickl "ich hätte jugendliche als randgruppen bezeichnet, diesen vorwurf lass ich mir nicht gefallen!" "wenn zu einer veranstaltungen drei gäste kommen, müssen die sich den vorwurf gefallen lassen, sie sind nicht mainstream, sondern randgruppen"

zwickl: "gerade wenn es um freizeitsinfrastruktur geht, bekommen wir beschwerden, die jugendlichen fahren in die nachbargemeinden" "leistungsbilanz schaut gut aus auf dem papier, aber genaues hinsehen zeigt, dass da viel lärm um nicht gemacht worden ist" "bei megafon-veranstaltungen waren nie sonderlich viele besucher, das ist ein armutszeugnis für den jugendbeauftragten"

zwickl: "papageienball war so schlecht besucht, rentiert sich nicht" "irgendwas muss in dem bereich des jugendbeauftragten falsch laufen" "ich möchte nicht, dass der jugendbeauftragter parteipolitischen zwecken dient" "auch das verhalten des jugendbeauftragen in dieser diskussion spricht eine eigene sprache"

abstimmung: 23 gegen die abschaffung, 17 dafür. jugendbeauftragter bleibt!

korrektur: 22 gegen abschaffung (spö, grüne), 18 dafür (övp, fpö, liste sluka-grabner, liste haberler)


Ich möchte mich bei allen bedanken, die diesen Protest möglich gemacht haben.  Jeder der zur Demo gekommen ist, jeder der unterschrieben hat, jeder der den Ticker mitgelesen hat, kommentiert und geliked hat, jeder der mit seinen Freunden über dieses Thema diskutiert hat - Danke dafür! Wiener Neustadt gestern ein wunderbares Zeichen gesetzt.
Und damits noch was zum Lachen gibt:


Dienstag, 25. Juni 2013

Jugendarbeit? Jugendarbeit!

Der eine oder die andere hat es sicherlich schon mitbekommen: Im Moment geistert wieder mal die Idee durch einige politische Gruppierungen in Wiener Neustadt, den Jugendbeauftragten & sein Team von megafon abzuschaffen. Als Argument wird dabei immer wieder ins Treffen geführt, dass die Veranstaltungen und Initiativen von megafon zu wenig Personen erreichen, und ohnehin nur "Randgruppen" erreichen. All jene, die das behaupten, mögen sich bitte den Tätigkeitsbericht von megafon ansehen. (weil der dann doch etwas länger ist, verlinke ich ihn hier und stelle ihn erst am Ende des Artikels online).

Eine derjenigen, die das behauptet und immer wieder mit Nachdruck die Abschaffung des Jugendbeauftragten fordert, ist Annegret Zwickl, Jugendgemeinderätin der ÖVP und Chefin der jungen Volkspartei in Wiener Neustadt. Als solche hat sie immer wieder Veranstaltungen durchgeführt, bei denen die Gäste in Massen gekommen sind:


Wann genau diese Streetpartys stattfanden, lässt sich mangels Datum nicht feststellen, eingrenzen lässt sich der Zeitraum trotzdem, es muss spätestens Sommer 2011 gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt endet nämlich der Veranstaltungskalender auf der Homepage der JVP. (Nachtrag: die Streetpartys fanden 2009 statt, siehe hier.)

Der Versuch, ein jugendpolitisches Konzept auf der Homepage zu finden, musste leider mangels Erfolgsaussichten eingestellt werden. Dafür findet sich ein Gästebuch:


Immerhin, satte drei Einträge - der Letzte aus 2009.

Eine Aktion konnte ich dann doch noch finden, sie nennt sich "Ich bin auf 100!". Um was es genau gegangen ist, lässt sich nicht mehr herausfinden, die dazugehörige Webseite www.ichbinauf100.at ist nicht mehr verfügbar. Dafür gibts noch ein Foto, das Vizebürgermeister Stocker beim Verteilen von Pickerln zeigt. Das nenn ich knallharte Jugendarbeit!



Was also hat die JVP in den letzten 2 Jahren gemacht? Gar nichts. Das ist trotz der ohnehin schon schmalen Leistungsbilanz der Jahre davor ein Abstieg. Warum Zwickl Jugendgemeinderätin ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Fraglich auch, ob sie sich in Zukunft Randgruppengemeinderätin nennt, bezeichnete sie doch Jugendliche aus Wiener Neustadt als solche.

Also weitergeschaut, ob nicht eine Facebook-Seite existiert - wegen jugendgerechter Kommunikation und so. Fehlanzeige. Nur eine Seite "JVP Bezirk Wiener Neustadt & Friends" lässt sich finden - die ist im Gegensatz zur Homepage der JVP fast brandaktuell: der letzte Eintrag hier ist mit Februar 2013 datiert. Interessant auch, dass dort die Ernennung der Stadt Wiener Neustadt zur Jugendpartnergemeinde totgeschwiegen wird.

(Auch Wiener Neustadt wurde vom schwarzen Landesrat Wilfing als Jugendpartnergemeinde ausgezeichnet, vor allem wegen der hervorragenden Jugendarbeit - das verschweigt die JVP aber lieber)

Und die Obfrau dieses Vereins behauptet nun also, dass mit dem Geld, dass der Jugendbeauftragte zur Verfügung hat, um jugendkulturelle Initiativen, Veranstaltungen und Vereine zu fördern, besser jugendkulturelle Initiativen, Veranstaltungen und Vereine gefördert werden sollen (ihr Parteivorsitzender Stocker nennt das Budgetumschichtung, muss man nicht verstehen, diese ÖVP-Logik). welche Vereine und Initiativen sie meint, bleibt natürlich offen. Die JVP kanns jedenfalls mangels Aktivitäten nicht sein.

Im Vergleich dazu die Aktivitäten von megafon in den letzten 4 Jahren:

Sonntag, 23. Juni 2013

Die wissentlichen Falschaussagen der Annegret Z.


Folgende Presseaussendung habe ich gerade erhalten:


Antrag zur Abschaffung des Jugendbeauftragten in Wr. NeustadtVP, FP, Soziales Wr. Neustadt & Haberler setzen gemeinsames Zeichen für Jugend und FinanzenMit einem gemeinsamen Resolutionsantrag der Volkspartei, der FPÖ, der Liste Soziales Wiener Neustadt und der Liste Haberler für die Abschaffung des erfolglosen Jugendbeauftragten, wird ein klares Zeichen sowohl für die Jugend als auch für die Finanzen der Stadt gesetzt. Mit dieser Maßnahme reagieren die genannten Parteien und Listen auf eine Empfehlung des KDZ, das eine Streichung des Dienstpostens in Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt nahegelegt hatte.
„Wir wollen nicht ein Projekt unterstützen, das völlig im Widerspruch zur dramatischen Finanzsituation der Stadt steht, wenn es ohnedies nur Randgruppen anspricht. Viel sinnvoller wäre das Geld in den Vereinen und in Aktivitäten investiert, die durch Eigeninitiativen von Jugendlichen zustande kommen. Hier ist auch Stadtrat Karas gefragt, der sich endlich seiner Verantwortung stellen müsste und aktiv junge Menschen und deren Projekte in Wiener Neustadt unterstützen sollte“, erklärt dazu GR Annegret Zwickl.
Die von Gauschs Parteifreunden gestartete Onlinepetition zum Erhalt seines Postens zeigt einmal mehr, wie verzweifelt die Müller-Karas-SPÖ an ihrem gescheiterten Prestigeprojekt festhält, mussten sie doch ihre Genossen aus ganz Europa mobilisieren, um an Unterschriften für Gausch zu kommen. Von den Niederlanden über Deutschland, Slowenien, bis hin nach Rumänien wurden Unterschreiber rekrutiert. „Das tut mir persönlich sehr leid für Herrn Gausch, dass er die Hilfe der Genossen in ganz Europa braucht, um ein paar Unterschriften zu ergattern“ , so Zwickl, die sich noch gut daran erinnern kann, wie etwa im Rahmen der Volksbadschließung völlig problemlos ca. 800 Unterschriften für den Erhalt in Wiener Neustadt und der näheren Umgebung gesammelt wurden.
Tatsache ist, dass megafon nichts anderes als eine SP-Vorfeldorganisation ist, die sogar Wahlempfehlungen in Schulen abgibt. „Dass sich die Jungen davon abwenden, ist nur allzu verständlich“, so Zwickl abschließend.


Diese Presseaussendung ist, sanft formuliert, eine Sammelsurium von Lügen und wissentlich falschen Unterstellungen, von der sogar Baron Münchhausen noch etwas  dazulernen könnte. Aber der Reihe nach:

Die Stelle des Jugendbeauftragten abzusetzen würde das (zugegebenermaßen sehr angespannte) Budget der Stadt nur minimal entlasten und keinerlei nennenswerte Auswirkung auf die Finanzsituation der Stadt haben. Hingegen zeigt die Stadt eindeutig, das ihr Jugendarbeit etwas wert ist. Dass die ÖVP-Jugendgemeinderätin (!!!) diese Stelle einsparen möchte, zeigt, das sie entweder von Jugendarbeit keine Ahnung hat oder sie (und mit ihr die gesamte Volkspartei) kein Interesse an jungen Menschen hat.

Außerdem steht sie mit ihrer Meinung ziemlich alleine da. Der (schwarzen) Landesrat Karl Wilfing hat Wiener Neustadt zu Beginn des Jahres als Jugendpartnergemeinde ausgezeichnet. Warum man diese Auszeichnung erhält, kann man auf der Homepage des Landes Niederösterreich nachlesen:
Die Zertifizierung als „NÖ Jugend-Partnergemeinde" ist für die Gemeinde eine Bestätigung, dass intensive Jugendarbeit mit hoher Qualität geleistet wird. Der Bogen der Kriterien für eine Jugend-Partnergemeinde spannt sich dabei von der kommunalen Mitbestimmung über das Raumangebot für Die Jugend bis hin zu Zukunftsinitiativen und Öffentlichkeitsarbeit.



Zwickl möchte das ersparte Geld lieber in Vereine und Initiativen stecken. Welche genau? Diese Antwort bleibt sie schuldig - und das schon seit Jahren. Auf der Suche nach dem jugendpolitischen Konzept habe ich mir die Homepage der JVP, deren Obfrau Zwickl ist, angesehen. Dort lässt sich nicht viel finden. Vielleicht aber auf der Homepage der ÖVP? Fehlanzeige.

Also hab ich weiterrecherchiert, und tatsächlich wurde mir dann das streng geheime jugendpolitische Konzept der ÖVP für Wiener Neustadt zugespielt:



Zwickl wirft mir auch vor, dass auf der von mir gestarteten Petition Menschen aus Deutschland und Europa unterschrieben haben. Offensichtlich kann oder will Zwickl sich die Petition nicht genauer ansehen. Der große Block Deutschland entsteht dadurch, dass als Land bei der Unterschrift automatisch Deutschland voreingestellt ist. Viele haben das nicht in Österreich umgebessert. Hätte Zwickl sich auch die Orte angesehen, aus denen die UnterstützerInnen kommen, dann wäre ihr das vielleicht aufgefallen. Die Unterschrift aus Rumänien lässt sich auch recht einfach erklären - der Herr hat einfach das Land mit der Staatsbürgerschaft verwechselt. Die Postleitzahl 2700 dahinter dürfte Zwickl entgangen sein.

Insgesamt sind von 538 Unterschriften daher nur 4 klar einer Person aus dem Ausland zuzuordnen!

Um einem weiteren möglichen Kritikpunkt vorzugreifen: Ja, es haben viele WienerInnen unterschrieben. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Viele Menschen, deren Lebensmittelpunkt Wiener Neustadt ist, haben ihren Wohnsitz unter der Woche aufgrund von Studien oder Arbeit in Wien.

Christoph Gausch als SPÖ-Parteisoldaten hinzustellen, ist die allergrößte Falschbehauptung in dieser Aussendung. Der Jugendbeauftragte ist eine Funktion der Stadt, und als solcher überparteilich. Das zeigt sich zB beim Projekt Youth Flash, wo PolitikerInnen jeder Farbe teilnehmen - mit einer Ausnahme: Annegret Zwickl. Die Jugendpolitikerin der ÖVP nahm bisher an keinem einzigen Youth Flash teil. Dass Gausch Wahlempfehlungen in Schulen abgibt, ist eine haltlose Unterstellung, die Zwickl erst mal beweisen muss. So wie bei Stockers angebliche Einladung zum Jugendforum hat hier wohl die blühende Fantasie zugeschlagen.

Ich finde es traurig (aber keinesfalls unterwartet), dass die ÖVP auf diese bewussten Lügen setzt. Sie hat sich, was Jugendarbeit in Wiener Neustadt betrifft, ganz klar an eine alte Österreichische Weisheit orientiert:

Hamma noch nie gehabt! Brauch ma ned! Fang ma uns erst gar ned damit an!

Und aus diesen und vielen mehr Gründen gilt es, Christoph Gausch und sein Team von Megafon zu unterstützen. Am Mittwoch ab 12 Uhr kann man das beim alten Rathaus auch gerne lautstark machen:




(Dieser Artikel geht auch an Medien wie NÖN, Heute, Kurier, Österreich, Krone, ...)


Sonntag, 9. Juni 2013

Übers Integrieren

1.
Die Integration ist die Umkehrung der Differentiation und dient zur Berechnung von Flächen. Die Integralrechnung ist neben der Differentialrechnung der wichtigste Zweig der mathematischen Disziplin der Analysis. Sie ist aus dem Problem der Flächen- und Volumenberechnung entstanden. Das unbestimmte Integral einer Funktion ordnet dieser eine Menge von Funktionen zu, deren Elemente Stammfunktionen genannt werden. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass ihre ersten Ableitungen mit der Funktion, die integriert wurde, übereinstimmen. Der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung besagt, dass (bestimmte) Integrale aus Stammfunktionen berechnet werden können.


Im Gegensatz zur Differentiation existiert für die Integration auch elementarer Funktionen kein einfacher und kein alle Fälle abdeckenderAlgorithmus.

Anschauliche Darstellung des Integrals als Flächeninhalt S unter einer Kurve der Funktion f im Integrationsbereich von a bisb.



Es gibt eine Reihe von Verfahren, mit denen bestimmte und uneigentliche Integrale exakt in symbolischer Form berechnet werden können.

Falls zu eine Stammfunktion bekannt ist, lässt sich das bestimmte Integral
 \int_a^b f(x)\,\mathrm dx = F(b)-F(a)

durch den Hauptsatz berechnen. Oft ist es möglich, unter Ausnutzung der speziellen Form des Integranden die Stammfunktion zu bestimmen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei einem bekannten Integral zu beginnen und dieses durch Integrationstechniken solange umzuformen, bis das gewünschte Integral entsteht. Beispiel:

Um zu bestimmen, integrieren wir das folgende ähnliche Integral partiell:
\begin{align}
\arctan x &= \int 1\cdot\frac{1}{1+x^2}\,\mathrm dx\\
  &= x\cdot\frac{1}{1+x^2} + \int x\cdot\frac{2x}{(1+x^2)^2}\,\mathrm dx \\
  &= \frac{x}{1+x^2} + \int\left(\frac{2x^2}{(1+x^2)^2}+\frac{2}{(1+x^2)^2}\right)\,\mathrm dx - \int\frac{2}{(1+x^2)^2}\,\mathrm dx \\
  &= \frac{x}{1+x^2} + 2\int\frac{1+x^2}{(1+x^2)^2}\,\mathrm dx - 2\int\frac{1}{(1+x^2)^2}\,\mathrm dx \\
  &= \frac{x}{1+x^2} + 2\arctan x - 2\int\frac{\mathrm dx}{(1+x^2)^2}.
\end{align}
Durch Umstellen folgt
\int\frac{\mathrm dx}{(1+x^2)^2} = \frac12\left(\frac{x}{1+x^2} + \arctan x\right). *

2.
Heute haben sich 25 afghanische Asylwerber aus Grimmenstein** um sieben Uhr morgens in den Zug gesetzt, und sind nach Hainburg gefahren. Dort haben sie gemeinsam mit anderen Freiwilligen Anrainern geholfen, ihre von der Flutkatastrophe verdreckten und teils zerstörten Häuser wieder sauber zu bekommen, und haben dabei geschuftet wie die sprichwörtlichen "Viecher".

Organisiert wurde der Hilfseinsatz, an dem die Afghanen teilnahmen, vom Team Österreich.

Auf die Frage, warum sie das machen, antwortete einer der Männer lakonisch: "Es ist unsere Pflicht zu helfen, wenn es anderen Menschen schlechter geht als uns."

Damit sollte zu diesem Thema alles gesagt sein.





* aus Wikipedia - "Integralrechnung"
** in meinem Tweet vom Nachmittag hab ich geschrieben, dass die Männer aus Traiskirchen kommen. Der Rot-Kreuz-Helfer, der mir diese Auskunft gab, benutzte "Traiskirchen" als Synonym für Asylwerber im allgemeinen. Die Strecke zwischen Grimmenstein und Hainburg beträgt mit dem Auto 122 Kilometer, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man in etwa drei Stunden unterwegs.